Jungfernfahrt der ersten modernisierten S-Bahn in München

Fünf Personen drücken gemeinsam auf einen Buzzer vor einer Bahn. Konfetti fliegt in die Luft.

Als Staatsministerin Ilse Aigner am 9. Juli gemeinsam mit Vertretern von Deutscher Bahn und Bayerischer Eisenbahngesellschaft den symbolischen Startknopf drückte, war es endlich so weit: Feuerfontänen sprühten und die Türen des ersten modernisierten Fahrzeugs der Münchner S-Bahn-Flotte öffneten sich. Es ist eine wichtige Etappe im fünfjährigen und rund 300 Millionen Euro teuren Mammutprojekt. Gleichzeitig ist es das größte Fahrzeugmodernisierungsprojekt der Deutschen Bahn. Rund 120 geladene Gäste aus der Politik und der Eisenbahnbranche konnten erstmals den komplett neu gestalteten Innenraum erleben.

Für die Gäste gab es viel Neues zu entdecken: großzügigere Durchgänge; ein neues Lichtkonzept, das sich automatisch an die Lichtverhältnisse der Umgebung anpasst; neue Deckenmonitore, die Fahrgäste über Fahrtverlauf, Umsteigemöglichkeiten und Abweichungen vom Regelbetrieb informieren; einen neu gestalten Familien- und Gruppenbereich, in dem die Sitze in Form einer Eckbank angeordnet sind und in dem selbst größeren Gruppen Platz haben. Bis 2020 werden nach und nach alle 238 Fahrzeuge vom Typ ET 423 überarbeitet. Sie wurden in den Jahren 2000 bis 2005 in Betrieb genommen und haben seither jeweils bis zu drei Millionen Kilometer zurückgelegt.

Auf der Jungfernfahrt vom Betriebshof in Steinhausen zum Ostbahnhof kam die modernisierte S-Bahn bei den Gästen gut an. Besonders gelobt wurde, dass die S-Bahn weiter, freundlicher und vor allem durchlässiger wirke. Dabei geht es bei dem Modernisierungsprojekt um weit mehr als um einen besseren Raumeindruck und zusätzlichen Komfort: In erster Linie verfolgen die Projektpartner Bayerische Eisenbahngesellschaft und S-Bahn München zwei Ziele: mehr Kapazitäten und eine höhere Betriebsstabilität. Der Hintergrund ist, dass erst mit Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke mehr S-Bahnen durch München fahren können. Angesichts weiter steigender Fahrgastzahlen gilt es bis dahin so weit wie möglich die Situation zu vermeiden, dass Passagiere wegen überfüllter S-Bahnen nicht mitfahren können.

Bislang konzentrieren sich die Passagiere meist im Einstiegsbereich der S-Bahnen, während der Platz zwischen den Sitzgruppen zu wenig genutzt wurde. Im Rahmen der Modernisierung werden im Einstiegsbereich die Durchgänge zu den Sitzgruppen geweitet, und es besteht künftig die Möglichkeit, Gepäck unter und neben den Sitzen abzustellen. Auf diese Weise kommt es zu weniger Blockaden und die Fahrgäste verteilen sich besser auf das gesamte Fahrzeug.

Am 10. und 11. Juli besucht der Zug mit ausgewählten Fahrgästen die Landkreise rund um München, bevor er ab 12. Juli im Regelbetrieb durch das Netz der Münchner S-Bahn fährt. In den folgenden Monaten und Jahren werden Fahrgäste die modernisierten S-Bahnen immer häufiger zu Gesicht bekommen: Bis Ende 2020 werden nach und nach alle 238 Fahrzeuge vom Typ ET 423 aus dem Betrieb genommen, umgebaut und wieder eingesetzt.

Mehr Informationen unter www.s-bahn-muenchen-2020.de.

11.07.2018

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