Fragen undAntworten

1. Allgemeines

Mit der Anschlussvormeldung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH können Fahrgäste ihren Anschlusswunsch bei etwaigen Verspätungen in bereits bestehenden Fahrplan-Apps melden. Das System ist ein bisher europaweit einmaliges Projekt, welches den Fahrgästen die Chance gibt, ihren Anschlusswunsch einfach und direkt an das Verkehrsunternehmen zu melden, welches den Anschlusszug nach Möglichkeit warten lässt.

Die Anschlussvormeldung kann ab sofort in der MoBY-App und der Streckenagent-App von DB Regio gemeldet werden. Die Software soll aber demnächst auch in anderen Apps der Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde im Freistaat verfügbar sein. Der Anschlusswunsch kann direkt in der Fahrplanauskunft gemeldet werden, vor Fahrtantritt oder während der Fahrt. Eine Push-Nachricht informiert darüber, ob und wie lange der Anschlusszug warten kann.

Aktuell kann der Anschlusswunsch in der MoBY-App der BEG und der DB-Streckenagent-App von DB Regio gemeldet werden. Die Funktion wird nur von Smartphone-Apps (Android und iOS) unterstützt, eine Vormeldung z. B. am Laptop über eine Webseite ist leider nicht möglich.

Ja, um einen Anschluss zu melden, muss die App Zugang zum Internet haben. Außerdem muss die Ortungsfunktion im Smartphone aktiviert sein.

Mit der Ortungsfunktion möchten wir sicher gehen, dass sich der Fahrgast tatsächlich auf dem Weg der Reisekette zum Umstiegsbahnhof befindet. Die Anschlussvormeldung greift über das "warten lassen" eines Zuges in den Bahnbetriebsablauf ein und verursacht somit erneute Verspätungen. Fahrgäste im wartenden Zug haben auch den Wunsch, ihre Anschlüsse zu erreichen und/oder pünktlich an ihr Ziel zu kommen.

Nein, der Service ist kostenfrei. Davon ausgenommen sind eventuelle Kosten, die beim Zugriff auf das Internet verursacht werden.

Die Anschlussmeldung greift über das "warten lassen" eines Zuges in den Bahnbetriebsablauf ein und verursacht somit eine Verspätung des wartenden Zuges. Fahrgäste im wartenden Zug haben auch den Wunsch, ihre Anschlüsse zu erreichen und/oder pünktlich an ihr Ziel zu kommen. Daher ist es nicht zielführend, Züge ohne Bedarf eines Anschlussreisenden warten zu lassen. Es gibt jedoch Anschlussbeziehungen, die immer Anschlussreisende haben, diese Anschlüsse werden durch das System automatisch vorgemeldet, sodass sicher gestellt wird, dass bei diesen Anschlüssen immer eine Warteprüfung angestoßen wird.

2. Funktionsweise

Der Anschlusswunsch wird über ein automatisiertes System an die Betriebsleitsysteme der Verkehrsunternehmen (Anschlusszug) gespielt. Bearbeitet wird der Anschlusswunsch von dem Verkehrsunternehmen zusammen mit dem Infrastrukturbetreiber (der die letztendliche Entscheidung trifft).

Die komplexen Abläufe der Anschlussvormeldung werden über das System automatisiert. Der Wunsch wird in einer digitalen Drehscheibe festgehalten. Sollte es ca. 15 Minuten vor Umstieg zu einer Verspätung kommen, welche den Anschluss gefährdet, wird die Meldung anhand einer technischen Schnittstelle zum Betriebsleitsystem des Verkehrsunternehmens des Anschlusszuges gemeldet. Ein Mitarbeiter erkundigt sich dann beim Infrastrukturbetreiber, ob bzw. wie lange gewartet werden kann/darf. Der Fahrgast wird daraufhin mittels Push-Nachricht über die Entscheidung informiert.

Nein. Der Fahrgast meldet seinen Anschlusswunsch. Dieser wird über ein komplexes System geprüft und dem Fahrgast die Entscheidung zurückgespielt. Sollten wichtige Gründe gegen das Warten des Anschlusszuges sprechen, kann sich der Fahrgast eine alternative Reiseroute in der App vorschlagen lassen. Gründe für eine Ablehnung könnten sein, dass die Verspätung zu hoch ist und damit die Wartezeit für die Fahrgäste im Anschlusszug einfach zu lang werden würde (und damit weitere Anschlussverluste in deren Reiseketten entstehen. Aber auch bei geringeren Verspätungen könnte es sein, dass das Gleis im Bahnhof für einen nachfolgenden Zug freigegeben werden muss oder eingleisige Streckenabschnitte die Wartezeit der Züge begrenzen.

Der Anschlusswunsch wird erst ca. 15 Minuten vor dem Umstieg an das Verkehrsunternehmen gemeldet, weil sich während der Fahrt Verspätungen fortwährend vergrößern und verringern könnte, oder die Verspätung hebt sich bestenfalls komplett wieder auf. Jede Veränderung der Verspätungsprognose würde somit einen neuen Prüfprozess erfordern.

Ein Anschlusswunsch kann frühestens eine Stunde vor dem ersten Umstieg gemeldet werden (Hinweis: Für diesen Umstieg muss eine Vormeldung möglich sein.). Die Ortungsfunktion muss dabei aktiviert sein und der Fahrgast muss sich auf dem Weg oder bereits in der Nähe des ersten Bahnhofs in seiner Reisekette befinden.

Der Fahrgast sollte 15 Minuten vor Regelankunft den Anschluss per App melden. Grundsätzlich kann ein Anschlusswunsch auch später als 15 Min. vorgemeldet werden. Die rechtzeitige Bearbeitung eines Anschlusswunsches ist in der Regel jedoch nur dann gewährleistet, wenn die Anfrage mind. 10 Min. vor dem geplanten Umstieg an die Transportleitung geleitet wird.
Für den Abstimmungsprozess zwischen Verkehrsunternehmen und Infrastrukturunternehmen bedarf es eine gewisse Zeit welche die Prüfung der Wartezeitmöglichkeit benötigt. Letztendlich muss auch noch der Triebfahrzeugführer über die neue Abfahrtszeit informiert werden können.

Nachdem der Fahrgast seinen Wunsch gemeldet hat, wird er darüber per App informiert, dass die Anfrage bearbeitet wird. Kurz vor dem Umstieg wird der Fahrgast darüber informiert, ob und wie lange der Anschlusszug warten kann. Dies wird dem Nutzer mittels Push-Nachricht auf das Smartphone gemeldet. Der jeweiligen App muss dafür die Berechtigung zu Push-Nachrichten eingeräumt werden. Falls letzteres nicht gewünscht ist, kann der Fahrgast ca. 10 Minuten vor dem geplanten Umstieg den aktuellen Status alternativ selbst in der App abrufen.

Ja, dafür haben wir die Möglichkeit eingeräumt, dass auch auf dem Weg zum Einstiegsbahnhof bereits die Anschlussvormeldung abgesetzt werden kann. Allerdings muss sich der Fahrgast in der Nähe des Bahnhofs oder auf dem direkten Weg zum Bahnhof befinden (Begründung siehe auch Ortungsfunktion)

Ja, die Meldung über den Zugbegleiter ist weiterhin möglich.

Es kann nur ein Anschlusswunsch bzw. eine Reisekette gemeldet werden. Sollte die Reisekette mehrere Umstiege haben, können diese selbstverständlich alle vorgemeldet werden.

Wenn sich Fahrgäste für eine neue Reisekette entscheiden, wird der ursprüngliche Anschluss nicht mehr benötigt und ein Warten des ursprünglichen Anschlusszuges ist nicht mehr erforderlich. Würde er trotzdem warten, entstünden möglicherweise unnötige Unannehmlichkeiten für andere Reisende, siehe auch Antwort zu Frage "Warum muss die Ortungsfunktion aktiviert sein?" Um einen neuen Anschlusswunsch vormelden zu können, muss daher der ursprüngliche Anschlusswunsch storniert werden.

Die Entscheidung darüber, ob ein Zug auf einen anderen verspäteten Zug warten kann, trifft DB Netz in der Leitstelle. Dabei gilt es, einen Mittelweg zwischen Anschlusssicherung und Pünktlichkeit zu finden. Denn auch der wartende Zug soll seine Fahrgäste pünktlich zu deren Anschlusszügen bringen. Auch kann es sein, dass das Gleis im Bahnhof für einen nachfolgenden Zug freigegeben werden muss. Außerdem begrenzen eingleisige Streckenabschnitte die Wartezeit der Züge. Eine Garantie dafür, dass Anschlusszüge erreicht werden, gibt es also auch in Zukunft nicht.

Über das System kann sich der Fahrgast eine alternative Route bzw. den bestmöglichen Weg vorschlagen lassen.

Die Lokführer können in der Regel nicht erkennen, ob oder wieviel Verspätung ein anderer Zug hat. Sobald sein Zug die vorgegebene Abfahrtszeit erreicht hat und der Zug technisch abgefertigt ist, wird dieser auch abfahren.

Das muss nicht sein. Auch wenn die Anschlusssicherung über das System nicht angeregt wurde, können dennoch Bahnpersonale von selbst agiert haben. Bei geringeren Verspätungen ist es deshalb immer zu empfehlen, sein Glück zu versuchen und zügig zum Umstiegsbahnsteig zu gehen.

Nein, pro Smartphone kann nur ein Anschlusswunsch bzw. die Anschlüsse einer Reisekette gemeldet werden. Weitere Personen in der Reisegruppe können ihren Anschlusswunsch selbst per App melden.

Nein, die Anschlussvormeldung ist keine Verpflichtung und hat keinerlei Auswirkung auf die Fahrgastrechte.

In der MoBY-App kann in den Einstellungen die Option „Alle Verbindungen anzeigen“ ausgewählt werden. Somit werden alle Verbindungen angezeigt, auch wenn wegen einer Verspätung der Anschluss eigentlich nicht mehr gesichert wäre.

In der MoBY-App können auch Fahrtergebnisse mit Abfahrtszeitpunkt in der Vergangenheit angezeigt werden. Diese werden entweder nach Abfrage der aktuellen Fahrtergebnisse durch die Auswahl "Früher" angezeigt. Durch einen Klick auf die aktuell eingestellte Abfahrtszeit ist alternativ auch eine manuelle Eingabe der zurückliegenden Abfahrtszeit möglich.

3. Geltungsbereich

Aktuell leider noch nicht. Die BEG ist aber dabei, das System weiter zu entwickeln, sodass sich auch Regionalbusse an dieser Funktion anschließen können.

Der Fahrgast muss sich auf dem direkten Weg zur eigentlichen Reisekette befinden. Das kann auch der Bus oder der Fernverkehr zum Einstiegsbahnhof sein. Grundsätzlich soll mit dieser Einschränkung vermieden werden, dass Anschlüsse vorgemeldet werden, ohne dass die Fahrt tatsächlich angetreten wurde. Siehe auch Ortungsfunktion.

Ja, auch diese Anschlüsse können vorgemeldet werden.

Nein, diese Funktion besteht nicht, da in der Regel der Fernverkehr nicht auf den Nahverkehr wartet.

Bei der S-Bahn München steht der Service aufgrund des dichten Takts grundsätzlich nicht zur Verfügung. Für die S-Bahn Nürnberg gilt: Wer in einem Regional- oder Fernverkehrszug unterwegs ist, kann einen Anschlusswunsch auf eine S-Bahn melden. Da bei der S-Bahn Nürnberg im Vergleich zum Regionalverkehr allerdings strengere Warte-Richtlinien des Infrastrukturbetreibers DB Netz gelten, ist die Anschlusssicherung im S-Bahn-System eine noch größere Herausforderung als im Regionalverkehr. Ein Anschlusswunsch von der S-Bahn Nürnberg auf einen Regionalzug kann nicht gemeldet werden. Bei der Regio S-Bahn Donau-Iller steht die Anschlussvormeldung in vollem Umfang zur Verfügung.

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.

Alternativ können Sie dies auch verweigern.